Welche Funktionsunterwäsche ist am atmungsaktivsten?

„Atmungsaktiv“ liest man überall. Aber was heißt das wirklich – und welches Material macht den Unterschied?

Hier findest Du die Basics: was „atmungsaktiv“ bedeutet, wie man es misst und worauf Du beim Kauf von Funktionsunterwäsche achten solltest.

Was bedeutet „atmungsaktiv“ bei Kleidung?

Kleidung kann nicht atmen. „Atmungsaktiv“ beschreibt die Fähigkeit eines Materials, Wasserdampf von innen nach außen entweichen zu lassen – idealerweise, ohne Wind oder Regen von außen hereinzulassen.

Ziel: Schweiß abtransportieren, trockenes Körperklima ermöglichen, Hitzestau und Auskühlen vermeiden.

Warum ist das wichtig beim Sport?

Bei Bewegung entsteht viel Wärme. Nur rund 20 % werden in Leistung umgewandelt – der Rest muss weg. Der Körper schwitzt: bis zu 1,5 Liter pro Stunde bei intensiver Belastung.

  • Bleibt Feuchtigkeit auf der Haut, fühlt es sich nass und klebrig an.
  • Es kommt zu Hitzestau.
  • Und in Pausen droht Auskühlung.

Atmungsaktive Funktionsunterwäsche transportiert Wasserdampf nach außen und unterstützt die Verdunstung – für ein angenehmes, trockenes Gefühl.

Wie misst man Atmungsaktivität?

1) MVTR – Moisture Vapor Transmission Rate

  • Misst die Menge an Wasserdampf, die in 24 h durch 1 m² Stoff entweicht.
  • Einheit: g/m²/24h.
  • Höher = besser (z. B. 10.000 g/m²/24h = sehr gut).

Hinweis: Testbedingungen sind nicht einheitlich genormt; Werte können je nach Labor variieren.

2) RET – Resistance to Evaporative Heat Transfer

  • Misst den Widerstand gegen den Durchtritt von Wasserdampf.
  • Niedriger = besser (RET < 6 = sehr atmungsaktiv).

Vorteil: standardisierte Bedingungen, gut vergleichbar.

Vergleich: MVTR & RET (Richtwerte)

Atmungsaktivität MVTR (g/m²/24h) RET
Schwach unter 3.000 > 20
Ausreichend ab 3.000 13–20
Gut ca. 10.000 6–13
Sehr gut 15.000–40.000 0–6

Welche Materialien sind atmungsaktiv?

Kunstfaser (z. B. Polyester, Polyacryl)

  • Geringe Wasseraufnahme (ca. 7 % bei 20 °C / 65 % relativer Luftfeuchte).
  • Trocknet sehr schnell.
  • Gute Ableitung von Feuchtigkeit.

Merinowolle

  • Nimmt bis zu 33 % ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit auf, ohne sich nass anzufühlen.
  • Gibt Feuchtigkeit kontrolliert nach außen ab.
  • Geruchshemmend, temperaturausgleichend, weich auf der Haut.
  • Trocknet schneller als Baumwolle.

Mehr dazu: Funktion von Merinowolle | Über die Faser

Warum das Zusammenspiel der Schichten zählt

Atmungsaktive Unterwäsche wirkt nur dann optimal, wenn auch Midlayer und Shelllayer mitarbeiten. Jede Schicht sollte Feuchtigkeit weiterleiten – nicht blockieren.

Mehr zum Zwiebelprinzip.

Fazit: Welche Funktionsunterwäsche ist am atmungsaktivsten?

Merinowolle und ausgewählte Kunstfasern überzeugen in Sachen Atmungsaktivität. Merino bietet zusätzlich spürbare Vorteile: effektiver Feuchtigkeitstransport, natürliche Temperaturregulierung und Geruchsneutralität – auch bei hoher Belastung.

Worauf es ankommt:

  • Balance aus Tragegefühl, Feuchtigkeitsmanagement und Trocknung
  • Abgestimmte Schichten – von Base bis Shell
  • Dein Körpergefühl schlägt den Laborwert

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Häufige Fragen

Welche Funktionsunterwäsche ist am atmungsaktivsten?

Merinowolle und hochwertige Kunstfasern wie Polyester. Merino punktet zusätzlich mit Temperaturausgleich, Geruchsneutralität und angenehmem Hautgefühl.

Was bedeutet „atmungsaktiv“?

Wasserdampf wird von innen nach außen geleitet, während Wind und Nässe draußen bleiben – für ein trockenes Körperklima.

Ist Merinowolle atmungsaktiv?

Ja. Merino nimmt bis zu 33 % Feuchtigkeit als Dampf auf, gibt sie wieder ab und wirkt gleichzeitig temperaturausgleichend und geruchshemmend.

Was sagen RET und MVTR aus?

RET: je niedriger, desto atmungsaktiver. | MVTR: je höher, desto atmungsaktiver. Beides sind Richtwerte. In der Praxis zählen Material, Schnitt, Klima und Dein Gefühl.

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