Warum kratzt Merinowolle nicht?
Das liegt an der Faserstärke der Merinowolle. Merinoschafe gehören zu der Rasse der Feinwoll-Schafe, ihr Fell besteht aus sehr fein gekräuselten Haaren. Je nach Qualität der Wolle beträgt die Faserstärke nur 16 bis 24 Mikron (Mikron= Tausendstel Millimeter), was sehr gering ist. Zum Vergleich: Herkömmliche Schafswolle ist meist doppelt so dick und unsere Kopfhaare sind sogar bis zu viermal dicker als die der Merinowolle. Ob eine Wolle juckt und kratzt hängt mit der menschlichen Juckgrenze zusammen, die etwa bei 25 Mikron beginnt. Die Empfindlichkeitsschwelle variiert natürlich von Mensch zu Mensch. Je feiner eine Faser ist, desto stärker krümmt sich diese, wenn sie die Haut berührt. Dickere Wollfasern krümmen sich nicht und piksen regelrecht in die Haut, wodurch sie gereizt wird und als unangenehmes kratzen und jucken wahrgenommen wird. Bei Merinowolle ist dies nicht gegeben, mit bis zu 40 Krümmungen pro Zentimeter wird sie auf der Haut als angenehm weich wahrgenommen.